Stadt Uster

 
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Rollstuhlgängiger Stadtpark
 

Die Stadt Uster ist ein wahrer Leuchtturm für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Sie hat sich in den letzten 15 Jahren stetig in dieser Thematik weiterentwickelt, immer wieder Neues, Wichtiges für Bewohner und Besucher mit einer Behinderung geschaffen. Das Resultat lässt sich sehen. Die Stadt ist sehr hindernisfrei. Nur beim ÖV gibt’s noch Handlungsbedarf. Sonst ist wirklich kaum etwas zu beanstanden. So finden Rollator- und Rollstuhlfahrende überall im Ort Behindertenparkplätze, Rampen zu den öffentlichen Gebäuden oder auch mal Lifte. Auch entsprechende WC-Anlagen sind überall vorhanden. Ein Stadtbummel mit Besichtigung der wichtigsten Gebäude ist problemlos möglich. Überall trifft man auf wichtige Erleichterungen. So besitzt beispielsweise die majestätisch angelegte reformierte Kirche mit imposanter Eingangstreppe nicht nur einen Kabinenlift, was gemäss Kantor bei der Denkmalpflege nicht nur auf Gegenliebe stiess, nein, es gibt auch eine automatisierte Eingangstüre und extra Stellflächen bei den Bänken für Besucher im Rollstuhl.

Ideal für Rollator- und Rollstuhlfahrende ist aber auch der Stadtpark, wo man auf Augenhöhe mit Fussgänger verweilen kann. Ein kleines Paradies für alle, mitten in der Stadt. Betritt man das Parkbeizli wird man von einem Mitarbeiter mit Beeinträchtigung aus dem Werkheim Uster freundlich begrüsst. Eine Form der Inklusion, die immer noch Seltenheitswert hat. Nach dem bekömmlichen Snack will man noch mehr von Uster sehen. Dann folgt man am besten dem gut ausgeschilderten Rollstuhl-Wanderweg. Er führt zu weiteren interessanten Bauten. So kommt man bei der Stadtbibliothek vorbei, eine wirkliche Augenweide für Rollstuhlfahrende. Alles ist behindertengerecht gestaltet, auch die Internetarbeitsplätze. Selbst bei der Kasse wird an diese Bedürfnisse gedacht.

Aber auch Menschen mit einer Sehbehinderung kommen in Uster nicht zu kurz. Überall im Ladenquartier ist ein Netz von Leitlinien installiert. Dies vereinfacht wesentlich die Orientierung für Menschen mit einem Blindenführstock. Und seit kurzem werden hier Kinofilme wie «Bruno Manser – die Stimme des Regenwaldes» audiodeskriptiv, also mit akustischer Bildbeschreibung, angeboten, so dass sie auch von sehbehinderten Menschen oder solchen mit einer Leseschwäche gut verfolgt werden können.

Uster will gemäss eigenem Motto eine Stadt für alle sein. Damit sie diesen Anspruch erfüllen kann, hat sie 2018 eine Inklusionsbeauftragte angestellt. Die neue Fachfrau stösst wichtige Verbesserungen an und koordiniert alle Anstrengungen in dieser Hinsicht. Seit über 12 Jahren engagiert sich hier zudem eine Arbeitsgruppe aus Betroffenen bei Behindertenfragen. Die Zusammenarbeit, die ebenfalls beispielhaft ist, hat ihre Wirkung, wie wir feststellen konnten, nicht verfehlt.

Am 2.11.2020 wurde der MOVE-AWARD 2020 überreicht.

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